Change Your Image
cicero221
Reviews
Camino (2008)
Stark, wenn auch kalkuliert
Zuerst muss gesagt werden: Dieser Film ist gleichermaßen polemisch wie rührselig und nimmt sich eine Menge Freiheiten gegenüber der realen Geschichte, auf die er sich unverblümt bezieht.
Aber dann: Was für ein Film! Wer sich auf die Geschichte einzulassen vermag und im günstigsten Fall mit der religionskritischen Message sympathisiert, bringt gute Voraussetzungen mit, um von der Handlung mitgerissen zu werden, sowohl emotional als auch intellektuell. Selten hat ein Film derart intensive Gefühle bei mir hervorgerufen – Zuneigung, Glück, Trauer, Wut, Empörung und noch einiges mehr. Er ist handwerklich nahezu perfekt hinsichtlich Inszenierung, Schauspieler und visueller Effekte. Lediglich die Musik ist meines Erachtens mit ihren Geigenklängen zu sentimental geraten. Und Nerea Camacho zieht mit ihren großen blauen Augen alle Empathie auf sich, so dass man kaum mehr anders kann, als sich in sie zu verlieben.
-----AB HIER SPOILERGEFAHR!-----
Gleichzeitig muss man einräumen, dass Javier Fesser, der Regisseur, so ziemlich alles aufbietet, was man aus Propagandafilmen kennt, um seiner zornigen Anklage gegen Opus Dei die nötige (kalkulierte) Suggestivkraft zu verleihen. Da stirbt ein Kind, und der berüchtigte Laienorden beutet dieses Schicksal für eigennützige Zwecke aus. Schlimmer noch: Er verwehrt der Sterbenden das größte Glück ihres Lebens: die erste Liebe! Stattdessen dichtet sie ihr eine Liebe zu Gott an und stilisiert sie zu etwas, das sie niemals sein wollte: eine Heilige, eine Märtyrerin. - Dies sehe ich als provokanten Seitenhieb auf die unnatürliche Jenseitsbesessenheit des Christentums an und dessen lebensfeindliche Überheblichkeit weltlichen Freuden gegenüber. Es mag nicht verwundern, dass es so viele humanistisch gesinnte Menschen gibt, die der Kirche eben aus diesem Grund den Rücken zukehren. - Missverstanden von den Erwachsenen, die sie umgeben, einschließlich ihres Vaters, der die Wahrheit viel zu spät erkennt, ist sie ihnen ausgeliefert und handlungsunfähig. Nicht einmal in ihrer Phantasie ist sie vollkommen frei, immer wieder stößt sie eine übermächtige Mutter oder ein aufdringlicher Engel in ihr entbehrungsreiches Siechtum zurück. Was wir sehen, ist eine Tragödie, die konsequent auf den Abgrund zusteuert und gerade durch die hoffnungsfrohen Wunschbilder des Mädchens noch umso bitterer wirkt, da es so augenscheinlich ist, dass sich diese niemals in der Wirklichkeit erfüllen werden. Zu dieser allgemeinen Traurigkeit gibt es im Film kein tröstliches Gegengewicht, und gerade dies führt offenkundig dazu, dass nicht jeder Zuschauer bereit ist, den Weg bis zum bitteren Ende mitzugehen, dass sich Widerstand regt im Publikum.
In meinem Fall siegte die Empathie, und wenn ich erst einmal so weit bin, folge ich der Hauptfigur überall hin, was auch immer ihr widerfährt. Und gebe 8 Sterne.
Space Raiders (1983)
cheap, but not stupid
Cheaply pieced together of recycled film footage, music and ideas, this film cannot really be called "well". But for me, when I watched it as a teenager, it was quite amusing. (I didn't know BATTLE BEYOND THE STARS before.) In retrospect it has got something nostalgic, regarding the SF wave of the early eighties and the special effects of this time. Its trashy old-fashioned look and its naivety provide a certain attraction. To enjoy this movie I recommend to concentrate on the paternal relationship between the characters of Vince Edwards and David Mendenhall. In addition, I liked the idea that a bunch of scoundrels discovers its heroic qualities after been unwillingly confronted with the challenge to take care of a child.